Potenzial für Car-Sharing noch nicht ausgeschöpft

Aktuell nutzt fast ein Viertel der Großstädter aktiv Sharing-Angebote für die individuelle Mobilität: 24,6 Prozent von Ihnen gaben in einer aktuellen Befragung von BDO an, in der vergangenen Woche auf entsprechende Autos (13,1 %), Fahrräder (9,9 %) und E-Roller (9,9 %) zurückgegriffen zu haben.

Dennoch spielt für viele von ihnen das eigene Auto noch immer eine große Rolle. Mit 49,3 Prozent setzt fast die Hälfte der befragten Großstadtbewohner ihr eigenes Auto für Einkäufe ein. Auch für den täglichen Arbeitsweg (45,8 %) und flexible Mobilität in der eigenen Stadt (42,5 %) sowie für Langstrecken (42 %) wird das eigene Fahrzeug nach wie vor häufig genutzt.

Dem steht noch ein großes, bisher nicht realisiertes Potenzial für die Nutzung von Car-Sharing gegenüber. Fast die Hälfte aller Befragten (49 %) würde mehr auf Sharing zurückgreifen, wenn es eine Gesamt-App für alle Angebote gäbe. Besonders unter den Großstädtern können sich viele vorstellen, Car-Sharing verstärkt für Fahrten in fremden Städten (53,8 %), Spontanstrecken (44,4 %) und flexible Mobilität in der eigenen Stadt (38,7 %) zu nutzen. Immerhin für noch etwas über ein Viertel von ihnen (25,4 %) ist es ebenso denkbar, diese Dienste verstärkt für Einkäufe in Anspruch zu nehmen. Und für Stadtfahrten im Ausland können sich sogar 63 Prozent der Befragten vorstellen, auf Car-Sharing zurückzugreifen.

„Hier bieten sich offensichtlich noch viele Ansatzpunkte für Anbieter von Sharing-Mobilität, um neue und intensivere Nutzer für ihre Dienstleistungen zu gewinnen“, so Dr. Nora Otte, Expertin für Mobilitätsdienste bei BDO. „Fast drei Viertel aller von uns Befragten beurteilen Car-Sharing als nachhaltigen Konsum, der die Ressourcen schont, und 65,9 Prozent bewerten es zudem als kostengünstigere Alternative zum eigenen Auto. Hier zeigt sich noch erhebliches Potenzial, weitere Menschen für Car-Sharing anstatt der Nutzung des eigenen Pkw zu gewinnen.“

Von den Car-Sharing Autos erwarten die Befragten in erster Linie Sicherheit (81 %), den neuesten Stand der Technik (45 %) und die Leistung (37 %). Und anders als beim Autokauf würde sich sogar die Hälfte von ihnen bei der Buchung von Car-Sharing für Elektro-Autos entscheiden. „Wenn Car-Sharing-Anbieter und Kommunen hier die richtigen Weichen stellen, kann die raumgreifende Pkw-Dichte in den Großstädten erheblich gesenkt werden“, so Dr. Jens Freiberg, Head of Capital Markets bei BDO. „Mit der richtigen staatlichen Förderpolitik sollte insbesondere auch dort angesetzt werden, wo das eigene Auto noch immer die größte Rolle spielt: Bei den Einkaufsfahrten und beim Arbeitsweg. So könnte gerade in den Großstädten der Elektromobilität noch schneller zum klimapolitisch gewollten Durchbruch verholfen werden.“