US-Zölle, Chinas Vergeltungsmaßnahmen und Auswirkungen auf EU & britische Unternehmen
US-Zölle, Chinas Vergeltungsmaßnahmen und Auswirkungen auf EU & britische Unternehmen
Die aktuellen Entwicklungen rund um die Zollpolitik der USA halten Unternehmen rund um die Welt in Atem. Fast täglich verkündet der US-Präsident Donald Trump neue Zölle oder deren Rücknahme und ein Ende ist nicht in Sicht.
Am 2. April 2025, dem selbstbetitelten „Liberation Day“, kündigte US-Präsident Donald Trump eine drastische Neuausrichtung der amerikanischen Handelspolitik an. Seit dem 5. April 2025 wird ein pauschaler Zusatzoll von 10 Prozent auf nahezu alle Importe in die USA erhoben. Für Waren aus bestimmten Ländern gelten sogar deutlich höhere zusätzliche Zollsätze – teils bis zu 50 Prozent. Diese Maßnahme betrifft eine breite Palette von Produkten, was zu einer signifikanten Erhöhung der Importkosten für Unternehmen weltweit führt. Am 9. April 2025 verkündete Trump, die geplanten zusätzlichen, länderspezifischen Zölle für 90 Tage auszusetzen, ausgenommen die Zusatzzölle auf Einfuhren aus China. Es ist aber zu erwarten, dass zeitnah weitere Entwicklungen im Zollstreit folgen werden. Die US-Regierung hat bereits neue Zölle angekündigt.
EU-Unternehmen sind von diesen Entwicklungen besonders betroffen. Die EU kritisiert die Zölle als „gefährlich für die Weltwirtschaft“ und plant in Reaktion auf die US-Zölle Gegenmaßnahmen. Für Unternehmen in Großbritannien, die nach dem Brexit weiterhin enge Handelsbeziehungen mit den USA pflegen, stellen diese Zölle eine zusätzliche Herausforderung dar. Besonders gravierend sind die Auswirkungen auf Unternehmen, die auf den Import aus China angewiesen sind: Nach den letzten Informationen ist eine weitere Erhöhung auf bis 145 Prozent zu vorgesehen.
Ab 2. Mai 2025 gelten die de-minimis-Ausnahmen für Einfuhren aus China, die zum freien Verkehr abgewickelt oder aus einem Lager in den freien Verkehr überführt werden, nicht mehr. Dies gilt auch für Postsendungen. Diese Maßnahme wird für viele Online-Händler eine große Herausforderung darstellen, da die Zahl der betroffenen Waren in kleineren Sendungen erheblich ansteigen könnte.
Die höheren Zölle werden viele EU- und britische Unternehmen hart treffen. Sie müssen damit rechnen, dass es zu Verzögerungen in der Lieferkette kommt, da alternative Bezugsquellen gefunden werden müssen, um die zusätzlichen Kosten zu vermeiden. Solche Umstellungen erfordern umfangreiche Anpassungen der Sourcing-Strategien und eine sorgfältige Neubewertung der Lieferantenbeziehungen.
In Reaktion auf die US-Zölle hat die EU deutlich Stellung bezogen und das Vorgehen als Bedrohung für die weltwirtschaftliche Stabilität bezeichnet. Die EU plant verschiedene gestaffelte Gegenmaßnahmen im Umfang von derzeit 21 Milliarden Euro, darunter Strafzölle auf US-Lebensmittel, Industrie und Konsumgüter sowie Abgaben für US-Digitalkonzerne. Ebenso wie für die US-amerikanischen Zusatzölle gilt für diese Gegenmaßnahmen eine 90-tägige Übergangsfrist für weitere Verhandlungen. Zusätzlich wird erwartet, dass die EU ihre handelspolitischen Beziehungen stärkt und internationale Handelsabkommen forciert, um die negativen Folgen für EU-Unternehmen abzufedern.
China hat ebenfalls sofort auf die Zölle reagiert und angekündigt, Gegenzölle auf US-Produkte zu erheben. Ab dem 13. April 2025 fallen auf alle US-Waren Zölle von 125 Prozent an. Zudem setzt China Exportkontrollen für strategische Materialien wie Seltene Erden ein, die vor allem in Hightech-Produkten und der Rüstungsindustrie von Bedeutung sind. Diese Maßnahmen stellen insbesondere für Unternehmen, die auf die Lieferung dieser Materialien angewiesen sind, eine erhebliche Herausforderung dar.
Als Nicht-EU-Mitglied ist Großbritannien den neuen US-Zusatzzöllen ohne den Rückhalt gemeinsamer EU-Schutzmaßnahmen ausgesetzt. Besonders stark betroffen sind Unternehmen, die in hohem Maß vom US-Markt abhängig sind, etwa im Bereich Automobilindustrie oder Maschinenbau.
Unternehmen, die von den steigenden Zöllen betroffen sind, sollten jetzt strategisch handeln, um sich vor den Auswirkungen zu schützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu wahren:
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Am 2. April 2025, dem selbstbetitelten „Liberation Day“, kündigte US-Präsident Donald Trump eine drastische Neuausrichtung der amerikanischen Handelspolitik an. Seit dem 5. April 2025 wird ein pauschaler Zusatzoll von 10 Prozent auf nahezu alle Importe in die USA erhoben. Für Waren aus bestimmten Ländern gelten sogar deutlich höhere zusätzliche Zollsätze – teils bis zu 50 Prozent. Diese Maßnahme betrifft eine breite Palette von Produkten, was zu einer signifikanten Erhöhung der Importkosten für Unternehmen weltweit führt. Am 9. April 2025 verkündete Trump, die geplanten zusätzlichen, länderspezifischen Zölle für 90 Tage auszusetzen, ausgenommen die Zusatzzölle auf Einfuhren aus China. Es ist aber zu erwarten, dass zeitnah weitere Entwicklungen im Zollstreit folgen werden. Die US-Regierung hat bereits neue Zölle angekündigt.
EU-Unternehmen sind von diesen Entwicklungen besonders betroffen. Die EU kritisiert die Zölle als „gefährlich für die Weltwirtschaft“ und plant in Reaktion auf die US-Zölle Gegenmaßnahmen. Für Unternehmen in Großbritannien, die nach dem Brexit weiterhin enge Handelsbeziehungen mit den USA pflegen, stellen diese Zölle eine zusätzliche Herausforderung dar. Besonders gravierend sind die Auswirkungen auf Unternehmen, die auf den Import aus China angewiesen sind: Nach den letzten Informationen ist eine weitere Erhöhung auf bis 145 Prozent zu vorgesehen.
Ab 2. Mai 2025 gelten die de-minimis-Ausnahmen für Einfuhren aus China, die zum freien Verkehr abgewickelt oder aus einem Lager in den freien Verkehr überführt werden, nicht mehr. Dies gilt auch für Postsendungen. Diese Maßnahme wird für viele Online-Händler eine große Herausforderung darstellen, da die Zahl der betroffenen Waren in kleineren Sendungen erheblich ansteigen könnte.
Die höheren Zölle werden viele EU- und britische Unternehmen hart treffen. Sie müssen damit rechnen, dass es zu Verzögerungen in der Lieferkette kommt, da alternative Bezugsquellen gefunden werden müssen, um die zusätzlichen Kosten zu vermeiden. Solche Umstellungen erfordern umfangreiche Anpassungen der Sourcing-Strategien und eine sorgfältige Neubewertung der Lieferantenbeziehungen.
Reaktionen und Gegenmaßnahmen
In Reaktion auf die US-Zölle hat die EU deutlich Stellung bezogen und das Vorgehen als Bedrohung für die weltwirtschaftliche Stabilität bezeichnet. Die EU plant verschiedene gestaffelte Gegenmaßnahmen im Umfang von derzeit 21 Milliarden Euro, darunter Strafzölle auf US-Lebensmittel, Industrie und Konsumgüter sowie Abgaben für US-Digitalkonzerne. Ebenso wie für die US-amerikanischen Zusatzölle gilt für diese Gegenmaßnahmen eine 90-tägige Übergangsfrist für weitere Verhandlungen. Zusätzlich wird erwartet, dass die EU ihre handelspolitischen Beziehungen stärkt und internationale Handelsabkommen forciert, um die negativen Folgen für EU-Unternehmen abzufedern.China hat ebenfalls sofort auf die Zölle reagiert und angekündigt, Gegenzölle auf US-Produkte zu erheben. Ab dem 13. April 2025 fallen auf alle US-Waren Zölle von 125 Prozent an. Zudem setzt China Exportkontrollen für strategische Materialien wie Seltene Erden ein, die vor allem in Hightech-Produkten und der Rüstungsindustrie von Bedeutung sind. Diese Maßnahmen stellen insbesondere für Unternehmen, die auf die Lieferung dieser Materialien angewiesen sind, eine erhebliche Herausforderung dar.
Als Nicht-EU-Mitglied ist Großbritannien den neuen US-Zusatzzöllen ohne den Rückhalt gemeinsamer EU-Schutzmaßnahmen ausgesetzt. Besonders stark betroffen sind Unternehmen, die in hohem Maß vom US-Markt abhängig sind, etwa im Bereich Automobilindustrie oder Maschinenbau.
Handlungsoptionen für Unternehmen
Unternehmen, die von den steigenden Zöllen betroffen sind, sollten jetzt strategisch handeln, um sich vor den Auswirkungen zu schützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu wahren:1. Überprüfung der Lieferketten und Sourcing-Strategien
Unternehmen sollten ihre Lieferketten genau unter die Lupe nehmen und prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, Waren aus anderen Ländern oder Regionen zu beschaffen, die von den neuen Zöllen weniger betroffen sind. Alternativ können Unternehmen versuchen, lokale Zulieferer zu finden, die die Rohstoffe oder Komponenten zu wettbewerbsfähigeren Preisen anbieten.2. Preisanpassung und Neuberechnung der Kostenstrukturen
Angesichts der gestiegenen Importkosten ist es ratsam, die Preiskalkulationen umgehend an-zupassen, um die höheren Produktionskosten zu berücksichtigen. Unternehmen sollten dabei auch ihre Preis- und Kostenmodelle auf Flexibilität prüfen, um auf handelspolitische Veränderungen wie weitere Zölle oder Exportbeschränkungen schnell reagieren zu können. Dabei gewinnen auch interne Steuerungsmechanismen, IT-gestützte Kalkulationssysteme und vertragliche Anpassungsklauseln zunehmend an Bedeutung.3. Überprüfung von Zollwert, Tarifierung und Ursprungsrecht
Eine präzise Berechnung des Zollwertes und eine korrekte Tarifierung sind entscheidend, um zusätzliche Kosten durch falsche Zolleinstufungen oder Zollwertprobleme zu vermeiden. Unter-nehmen sollten auch die einschlägigen ursprungsrechtlichen Regelungen überprüfen, insbesondere wenn Präferenzabkommen genutzt werden können. Die korrekte Bestimmung des Ursprungslandes ist für die Anwendung von Zollvergünstigungen und die Reduzierung von Zöllen von großer Bedeutung. Eine regelmäßige Überprüfung der Zolltarife und -vorschriften kann helfen, Fehler zu vermeiden und unnötige Kosten zu verhindern.4. Anpassung der Transferpreismodelle
Unternehmen mit internationalen Tochtergesellschaften sollten ihre Transferpreismodelle sorgfältig überprüfen, um sicherzustellen, dass die Auswirkungen der neuen Zölle korrekt berücksichtigt werden. In vielen Fällen kann dies eine Anpassung von Verrechnungspreismodellen zwischen Tochtergesellschaften und Muttergesellschaften erforderlich machen.5. Nutzung von Präferenzabkommen
Unternehmen sollten die Möglichkeit prüfen, von bestehenden Freihandelsabkommen zu profitieren, wie beispielsweise dem EU-Kanada-Abkommen oder dem UK-Singapur-Abkommen. Diese Abkommen bieten teils günstigere Zollsätze und könnten so die Belastung durch die neuen Zölle abmildern.6. Langfristige Umstrukturierungen und Standortstrategien
Es ist sinnvoll, mittel- bis langfristige Umstrukturierungen der eigenen Produktions- und Sourcing-Strategien in Erwägung zu ziehen. Standortverlagerungen oder Produktionsanpassungen könnten dazu beitragen, Zölle zu vermeiden oder deren Höhe zu reduzieren.7. Überprüfung von Zollvergünstigungen und Rückerstattungen
Unternehmen sollten prüfen, ob sie für Zollvergünstigungen oder Rückerstattungs-programme, wie zum Beispiel das Duty Drawback-Programm, infrage kommen. Solche Programme könnten helfen, einen Teil der gezahlten Zölle zurückzuerhalten und damit die finanziellen Belastungen der Zusatzzölle zu verringern.Unsere Dienstleistungen
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